Bildzauber

Naturgedichte, Dinggedichte, Umweltzerstörung und angedichtete Natur, Jahreszeiten, Landschaften
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Dr. Karg
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Bildzauber

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Bildzauber

©Hans Hartmut Karg
2015

Im stillen Garten ganz zu Haus
Vermag sie ihre stille Größe
Zu leben, bis es für sie aus
Und sie die Ewigkeit erlöse.

Die Knospe sprengt die Außenblätter,
Bricht auf mit ihrem schweren Duft,
Vertreibt dabei dem grauen Städter
Die Schwaden, sorgt für gute Luft.

So lange hat sie schon gewartet
Und sich im Frühling vorbereitet.
Nun ist sie zauberhaft gestartet,
Als hätt´ ein Gott sie angeleitet.

Die Blüte übertrifft das Bild,
Kein Plastikwerk kommt da heran,
Was sie farbfüllig trägt im Schild:
Nuancenschönheit, Zauberwahn.

Was augengleich erfüllt von ihr,
Das gleitet tief in Herz und Seele.
Was immer so geschehen hier
Ist Kunst für die Ewigkeitsstele.

Erhaben blüht sie so ganz auf,
Langstielig, hell zu jeder Stunde:
Jetzt hat sie ihren großen Lauf,
Verbreitet Floras sanfte Kunde.

So zauberhaft wie die Natur
Kann nichts auf dieser Erde sein.
Selbst dort, wo immer viel Kultur,
Braucht die der Blume Blütenschein.

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