Fressen

Mystisches, Schmerz, Trauer, Depression, Angst, Abschied, Tod
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Nestor Carigno
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Fressen

Ungelesener Beitrag von Nestor Carigno »

(2.12.2006)


Fressen! Fressssen! Frrreeeessssen!!!

Wir sind besessen.
Wir sind zum vergessen.
Wozu sind wir da?
Wir haben es vergessen.
Wir haben es gegessen.
Wir sind Mastvieh.
Sehen nicht unsere Zukunft – Schlachthaus.
Suchen nur Futter – so sehen wir aus.
Wie das Futter.
Gezüchtet. Gezähmt. Gehalten.
Wie Vieh.

Friss Mensch, friss!
Bevor es weg ist.
Bevor du etwas spürst.
Mach voll, mach sacht, mach sauber!

Wir fressen unsere Erde,
wir fressen unsere Erinnerung,
unser fressen frisst uns von innen auf,
frisst unser Innerstes auf.

Mein Bauch sagt au!
Mein Bauch schreit,
wird erstickt, erdrosselt,
vergewaltigt.

Luft, Luft, Luft!

Gibt es nur das Geld, das Fressen und Se.x –
mit mehr Macht: mehr Geld, mehr Fressen, mehr Se.x?

Tiere hören auf zu essen, wenn sei genug haben.
Wir haben vergessen, dass wir Tiere sind,
dass wir Erde sind,
dass wir Gäste sind.



Wer sind wir? Sind wir das?
Was macht uns so?

Angst. Gehetzt, immer in Eile.
Immer verstecken
Und immer auf der Suche nach Fressen.
Gierig.


Das ist fremd.
Das ist nicht unsere Art.
Kein Lebewesen auf dieser Erde hat das so wie wir.
Wir sind auch auf dieser Erde, auch verbunden
und dieses Fremde in uns stört diese Verbindung.

Wir atmen nicht richtig. Flach und hastig.
Das Fremde stielt uns den Atem, die Kraft.

Stille dämpft, drängt das Fremde zurück.
Jede Pause,
ein Stück zurückt.
Kurz, nur kurz,
Luft.

Den Herzschlag spüren.
Sich Selbst spüren.
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