Notzeiten
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Notzeiten
Notzeiten
©Hans Hartmut Karg
2015
Jede Münze, die verteilt,
Fehlt doch anderswo im Land.
Wo sie dem Gönner erst enteilt,
Bleibt ihm nur noch die leere Hand.
Wenn er nichts mehr geben kann,
Beschimpft als Geizhals unser Mann
Von denen, die alimentiert voran,
Bleibt jeder Wunsch nur schlimmer Wahn.
Arbeit ist das Salz der Suppe –
Auch für ein gutes Überleben!
Doch Ausbeutern ist das ganz schnuppe,
Die wollen nehmen – und nicht geben...
Je mehr nun in Hängematten
Handaufhaltend, liegend sind,
Desto dunkler werden Schatten –
Alsbald pfeift ein kalter Wind.
Denn wo nicht mehr Tagesarbeit
Menschen Essen, Trinken gibt,
Wird Notstand zum Geist der Zeit,
Weil niemand mehr Arbeit liebt.
Wo das Geld hinaus geschmissen,
Wahlrecht nur noch Anspruch kennt,
Werden wir sehr bald vermissen,
Was man Anstand, Freiheit nennt.
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