Der Träumer

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Dr. Karg
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Der Träumer

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Der Träumer

©Hans Hartmut Karg
2014

Die dicken Mohnknospen, sie brechen auf,
Mit leuchtend Rot enthüllen sie die Blüten,
Und ganz von dünnem, transparentem Lauf
Versuchen sie die Innenteile zu behüten.

Der Stempel ward auch bald bestäubt,
Das Blütenblättrige erfüllt die Träume.
Der Mohn hat dies niemals bereut
Und kapselt weiter, liebt die Räume.

Dann ist es endlich für den Mohn soweit:
Der Raucher ritzt die grünen Kapseln
Und macht den Milchsaft so bereit,
Mischt ihn knetend in Tabakraspeln.

Den Rauch zieht er jetzt tiefer ein
Und legt sich mager auf die Seite,
Dämmert in Rauschträume hinein,
Damit die Sucht ihn zubereite.

Kein´ Gegenwart erreicht den Träumer,
Die Zeit ist still, ständig geronnen.
Nichts anderes taugt dem Versäumer,
Als jene Sucht, die hingenommen.

*

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