Willkommen am Friedhof

Beitrag #1 vom 15.01.2022, 11:53

Willkommen am Friedhof

Die Katze, die darï¿½ber lï¿½uft,
die Vï¿½gel mit schwarzem Gefieder,
die Blï¿½tter, die der Wind anhï¿½uft,
die Blumen immer wieder;

der Schnee, der auf die Grï¿½ber fï¿½llt,
im Frost ein jedes zudeckt,
die Kerzen lï¿½scht, die Nacht erhellt,
im Nebel sie versteckt;

ein Leichnam, der am Trauerort
die Ewigkeit genieï¿½t,
wie Asche, die in Urnen dort
verwahrt zur Ruhe ist,

die Trï¿½nen, die die Liebe weint,
weil sie die Trennung spï¿½rt,
die Sonne, die zu trï¿½sten scheint,
sobald sie aufgehen wird.

Wer Herz und Seele schon verlor,
den trï¿½gt man wohl hinein,
am Friedenspark mit Kreuz davor
wird er willkommen sein.

Sein Name steht im Totenbuch,
das hat er nicht verschuldet.
Der Lebende ist zu Besuch,
bezahlt und wird geduldet.

Im Frï¿½hling zwitschert ihm ein Chor
aus lauter Vogelstimmen,
das bricht die Stille hinterm Tor,
bis sich die Glocken schwingen.

Die Hunde dï¿½rfen nicht herbei,
weil sonst der Wï¿½rter krï¿½ht,
dass einer pietï¿½tlos sei,
der mit dem Hund hier geht.

Text und Foto: ï¿½ Brigitte