Fernweh

[Anaximandala]

Bei Zeiten zieht ein Fernweh mich
durch maerchenhafte Traeume
und manchmal, sicher, fliehe ich
der Welt durch diese Raeume.

Der Maler sich was schoenes malt,
der Glaeubige will glauben,
bei manchem macht sich Sport bezahlt,
manch and'rer wird zum Tauben.

Ein jeder hat sein Steckenpferd
-aus Holz ein Kopf am Stocke-
und niemand schert sich um den Wert
(der nicht sein Geld verzocke).

Der Trinker waermt sein Herz mit Wein,
der Mathemat will kuerzen.
Ich bau nen Turm aus Elfenbein
und lasse ihn einstuerzen!


Nicht schlimm, ziehts wen zum Trinken hin
was schlimm ist sind die Saeufer
dann sucht halt mancher Himmelssinn
was stoert sind die Verkaeufer.

Es ist doch eigentlich ja so
man muss sich nicht rumschlagen
mit etwas, das so stinkt wie'n Klo
man muss es nur ertragen.

Ein jeder spielt im eig'nen Takt
und sucht nach seiner Liebe.
Wenn alles schwaend, das abgefuckt
was glaubst du, was noch bliebe?

Und dieser Sinn? Es gibt ihn nicht!
Nur Glaube, Kraft und Streben,
blind waehlt das Herz, was von Gewicht,
auch damit muss man leben.

Das Groeszte ist die Kleinigkeit,
die Staerke einer Mutter,
wie Kuessen unser Herz befreit,
auch: schlaegt man Milch wirds Butter

Voll Kraft der Wunder ist die Welt
man koennte drin versinken,
dass niemandem sowas auffaellt
blosz zeigt, dass wir ertrinken

in einer Welt, die schwimmt in Schrott
und in uns, da ist Leere,
hier bricht der Geist in Pflicht und Trott,
dort sinkt das Herz ins Schwere.


Die Welt gefuellt von Wunderschein,
ich seh's, bin ich mal weise
der Tuermewald aus Elfenbein?
Ich geh halt gern auf reise ..