Momotag

[Nestor Carigno]

Momotag
Mond nimmt ab, bald wieder neu,
rückwärts wandert der Moment.
Bis Morgen alles meiner Treu,
sie lehnt sich, dehnt sich, pennt.

Monikatag
Im Übergang zur Wandelwelt
wandert, Karl, sie umher.
Sein Dasein Tag um Tag erhellt,
bleibt alles andre leer.

Mosttag
Am steten Fluss, er lauft,
kostet die irdene Pracht.
Die Früchte schmatzend, triefend,
im Schatten, im Schlamm es lacht.

Mordtag
Auf die Plätzchen, fertig, backen,
dann unterm Baum baumeln.
Sieben Sicheln streifen den Nacken,
über Aldebaran's Ebene taumeln.

Molltag
Etwas Smalltalk, nichts, Banales,
fade Schalenklänge faden away.
Sie lassen sich gehen, nichts Fatales,
es war trotzdem nice to sway.

Mopedtag
Umarm ihn von hinten, fest,
er beschleunigt, bremst, Du lenkst.
Vertrauen ohne Fundament, Test,
zu viel verkehrt, wenn Du so denkst.

Modaltag
Es ist wie es ist: anders
und doch alles gleicht,
Sand im Schuh, Sporn am Fers,
der Zeit hinter her schleicht.

[Nestor Carigno]

Noch ein halbe Stunde
Neumondtag.
Die Krätze
an der ich klebe
zelebriert das Alte.

Dir Katze,
die die Krätze gerne wäre
leckt sich die Tatze
für die Zunge eine Ehre.

Wie Würde
voller Wolle
so rollt die Schicksalsspinne
ihren Faden dick und dicker.

Ein Stahlseil
sieben mal um eines
und das sieben Mal um dieses
taumelt die Gondel im Föhnsturm.

Italienischer Ironymus.