Wieso wenden

[Nestor Carigno]

Wieso wenden?

Am Ende macht alles einen Sinn.

Wenn die Tage wieder länger werden
und der Jänner ge'ns Jetzt zieht
dann verziehen wir uns in uns
und verzeihen uns unsre Hunde.

Die Schweine halten wir unterm Arm
und wissen nicht an wen wenden,
trotz trauter Zweisamkeit
bleibt es bei Einsamkeit.

Wir drehen uns in der Mitte
und schauen in uns hinein:

Lungenbläschen: check.
Bronchialschleim: check.
Teerflecken: check.
Zwerchfellpflege: check.

Also bleibt nur noch der Sprung
in den Abgrund von 2021.
Wartet da ein Fluss?
Oder ein Tal voller Wölfe?

Ich weiß es nicht, wurscht,
ich spring ins weiße Licht
und trinkte, weil Durscht,
alles was mich nicht umbringt.

Momentan schaut die Zukunft
rosig aus. Zumindest aus der
Perspektive von Rosen.
Der Frühling kann kommen!

Ich brüll' mit den Löwen
und tanz' mit den Affen,
ich sing' mit den Vögeln,
um noch einmal zu raffen,

worum sich die Erde dreht,
woraus so ein Jahr besteht,
wohin meine Reise geht,
und wohin der Wind weht.

Dann riech' ich den Schaas,
und denk': alles beim Alten.
Dann riech' ich noch mal
und meine Stirn kriegt falten.

Dann frag ich den Mond,
den hab ich verschont
so zu dekonstruieren,
wie mein Haus aus Erde.

Dann frag, ob sich's lohnt,
kommt d'rauf an, wie betont,
so zu parieren,
dass es lebenswert werde.

Dann kann jeder leben
und sterben obendrein
so wie es eben
immer wird sein.