Hagelsturm

[Brigitte]

HAGELSTURM
© Brigitte

Am Himmel zogen schwere Wolken
im stürmischen Wind dahin,
verbargen über sich die Sonne
und trugen Regen und Hagel darin.

Im hohen Gebirge luden sie ab,
zerschlugen die Blüten in Gärten,
verschütteten Wasser nicht zu knapp
auf die, die sich nicht wehrten.

Auf schwarzer Erde lagen rosa
die Blüten vom Kolkwitzienstrauch,
und unter dem Holunderbusch
die weißen Blütensterne auch.

Das Gras verzierte Hageleis
samt Kirschen von den Bäumen,
die Früchte waren noch nicht reif
bei Unwettern in Alpenräumen.

Noch mehrmals fiel der Hagel
erneut in jenen Junitagen,
was noch nicht flügge war zu fliegen,
das wurde in Nestern erschlagen.

Danach schien die Sonne heiß ins Gesicht,
als ob nichts gewesen wäre,
und zauberte einen Regenbogen
zum Trost in die Atmosphäre.

Dann fingen die Vögel wieder an,
die Frühlingslieder zu singen
und bauten noch einmal Nester,
um Nachwuchs hervorzubringen.

*