Am Grab von Mary Vetsera

[Brigitte]

AM GRAB VON MARY VETSERA
(Zum 129. Todestag heute)
© BRIGITTE

Bescheiden lag ihre Grabstätte da
unter Bäumen in Heiligenkreuz,
als ich sie vor Jahrzehnten selber sah,
bezauberte mich ihr Schicksal bereits.

Kronprinz Rudolf traf Mary Vetsera
verliebt in seinem Jagdschloss in Mayerling.
Er kam direkt von jener Mizzi Kaspar,
die sein Stirnkreuzzeichen zuvor empfing.

Man rätselt nur, was dereinst dort geschah,
war es Freitod oder ein doppelter Mord?
Die Abschiedsbriefe von Mary sind da,
ihr Grab geplündert, ihr Leichnam fort

zur Überprüfung. Die Lösung war nah,
dank Möbelhändler Helmut Flatzelsteiner,
die Angehörigen lehnten eine DNA-
Analyse ab. Der Mythos bleibt einer.

Man folgt verschiedenen Theorien,
wo man am Leichnam den Einschuss nicht sah,
entgegen forensischen Analysen,
dazu fehlt letztendlich die DNA.

Die Totenruhe von Mary Vetsera
wurde mehrmals gestört, die Gruft beraubt,
das Grab geschändet, bis man endlich einsah,
umgebettet mehrmals, bis man es glaubt.

Die Gruft wurde mit Erde aufgeschüttet,
um endgültig Sicherheit zu erlangen.
Das Volk wurde jedes Mal aufgerüttelt,
ihr Prunksarg darf zur Besichtigung prangen,

den sie einst von ihrer Mutter erhielt.
Der schicksalshafte Verlauf ihres Lebens
beherrscht noch im Tod das schaurige Bild:
Ihre Liebe zum Kronprinz war vergebens.


*
https://de.wikipedia.org/wiki/Mary_Vetsera

Marie Alexandrine Freiin von Vetsera, genannt Mary (* 19. März 1871 in Wien; † 30. Jänner 1889 auf Schloss Mayerling), war eine österreichische Adelige und Geliebte des Kronprinzen Rudolf von Österreich-Ungarn