Diagnosen

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Dr. Karg
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Diagnosen

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Diagnosen

©Hans Hartmut Karg
2015


Es bleibt im weiten Schicksalsrund
Kein Platz für Sondergaben.
Die Welt ist dazu viel zu bunt,
Um sich an Gunst zu laben.

Ist´s nicht das Herz, das Menschen adelt,
Ein Arzt gar, der gern stimuliert?
Ist es das Schicksal, das man tadelt,
Wenn nur Reales uns verführt?

Gesund lebte im Tageslauf
Sie, krank wurden nur die Kranken.
Rund schien ihr so ihr Lebenslauf,
Da hatte sie zu danken.

Verlachte sie doch gern die Dicken,
Im Tod sah sie nur Selbstverschulden,
Mit dem die sich zum Himmel schicken –
Das wollte sie für sich nicht dulden!

Gesundheit hieß ihr Lebensziel,
Verachtung zollte sie den Kranken,
Denn wer reichlich isst gar zu viel,
Der übersteigt die eignen Schranken.

Doch fragt das Leben ja nicht nach,
Ob die Ideen allein sind lebbar.
Es fragt auch nicht nach Ungemach,
Denn Leben bleibt stets wandelbar.

Nicht fragt es, ob Du auch gesund,
Vorstellung wird allein nicht heilen,
Und niemand korrigiert den Mund,
Der Schuld nur kann austeilen.

So wird denn wirklich alles kalt,
Du siehst mit andern Augen,
Wenn Du nun wirst nicht wirklich alt,
Tumore sich festsaugen.

Denn Krebs war ihre Diagnose,
Die sie nun selbst zu tragen hatte,
Denn unerbittlich welkt die Rose,
Wenn erst das Schicksal sie bestattet.

„Warum denn ich, ich will noch nicht,
Ich lebte doch immer gesund!
Ich kontrollierte mein Gewicht,
Kasteite Herz – und meinen Mund!“

Merke: Nicht ist´s Dein Geist, der da bestimmt,
Ob Du siech oder reichlich lebend.
Und wer das Schicksal zu ernst nimmt,
Für den bleibt Zukunft leider schwebend.

Jeden kann Krankheit doch erfassen,
Da hilft Dir auch kein Essgenie.
Selbst wo es dies kann doch nicht lassen,
Zwingt Zukunft Dich in weiche Knie.

Krankheiten brechen einfach aus
Und fragen nicht nach Titel, Geld,
Denn ihnen kommen wir nicht aus:
So ist das mit der Lebenswelt!

Die Diagnosen brechen ein
In ein jedes Menschenleben.
Das wird dadurch allein und klein –
Abhängig von dem höhern Segen.

Jeden fasst kein Götterwind,
Mindert seinen Erdenschaden,
Dreht die Gnade so geschwind
Hin zum langen Lebensfaden.

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