Vom Ende

Mystisches, Schmerz, Trauer, Depression, Angst, Abschied, Tod
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Dr. Karg
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Vom Ende

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Vom Ende

©Hans Hartmut Karg
2014

Nicht alleine möcht ich sein,
Nur in Eurer Mitte sterben.
Nehmt Euch Zeit, kommt ja herein,
Wenn der Tod wird mich umwerben.

Keine Magensonde will ich,
Nichts soll Leid nur länger machen.
Gib mir Nähe, gib mir Dich,
Weil einst trug uns schönes Lachen.

Angst wollt Ihr mir gerne nehmen,
Schmerzen auch – und Depressionen.
Haltet mich beim Todessehnen,
Wenn ich aufbrech´ zu Äonen.

Nie mehr will ich da weglaufen,
Wo die Ahnen sind zu Hause,
Will mir nicht die Haare raufen,
Wenn ich einfahr´ in die Klause.

Gebt mir einen Sarg aus Holz,
Einfach, kistengleich und farblos.
Enkel, malt dann voller Stolz
Darauf Ähren, Blumen groß!

Füllt den Sarg ja nur mit Heu,
Duftend, sonnennah und rein,
Damit ich auf dieser Streu
Heimgehe nun gern allein.

Steckt mich in ein Hemd aus Leinen,
Keine Blumen, keine Bänder.
Weil ich Plastik doch nicht mag:
Keine Kränze auf die Ränder!

Singt, bevor der Sarg sich senkt,
Laut die altbekannten Lieder,
Und wer jetzt noch an mich denkt,
Den streichelt die Seele wieder.

So kann sie nach oben fahren,
Sich vom Erdenlauf erholen
Und wird nach den vielen Jahren
Heimwärts gehn auf leisen Sohlen.

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