Adelheid von Burgund

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Dr. Karg
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Adelheid von Burgund

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Adelheid von Burgund
(931 – 999 n. Chr.)

©Hans Hartmut Karg
2014

Was wären denn schon die Ottonen
Ohne die große Adelheid?
So konnte sie die Welt belohnen
Mit Milde, Stärke, Freundlichkeit.

Wanderkönige die Eltern,
In der Westschweiz wohl geboren,
Kam heraus sie aus den Wäldern,
Ward zur Kaiserin erkoren.

Gebildet und von hohem Sinn
Beherrschte sie ja schon vier Sprachen.
Mildtätigkeit war ihr Gewinn
Gegen den Not- und Armutsdrachen.

Vergesst sie nicht, die hohe Frau
Aus frühem Mittelalter!
Sie wusste immer sehr genau,
Wer Herrscher und wer nur Verwalter.

Als Kind bereits ganz früh verlobt,
Gekrönt mit 16 in Pavia,
Italiens Königin, die man lobt –
So war sie für die Armen da.

Doch ward ihr Ehemann vegiftet,
Ließ schutzlos seine Frau zurück.
Der Berengar, weit abgedriftet,
Hatte die Witwe schon im Blick:

Heiraten sollte sie der Sohn,
Italiens Krone zu erlangen.
Das war für sie nur Frauenhohn –
Da nahm der Markgraf sie gefangen.

Doch ihr gelang beherzt die Flucht.
Mit ihrem Töchterchen, der Emma,
Nahm in Canossa sie Zuflucht,
Befreite sich aus dem Dilemma,

Indem sie Otto zu sich rief,
Den Großen, Witwer, Magdeburg,
Und der sogleich auch zu ihr lief,
Besiegte den Bergengar-Schurk´.

Und wieder einmal in Pavia
Heiratet Otto Adelheid.
Schon als sie ihn erstmalig sah,
War sie für diese Lieb´ bereit.

Er wird nun König von Italien
Und setzt sich gleich ganz groß ins Werk,
Macht Berengar zum Ministerialen,
Vasall wird der, nicht kleiner Zwerg!

Odilo reimt in seinem Werk,
Dass Adelheid Otto bestärkt:
„Der edle König Otto dann
Durch sie die Kaiserkron gewann.“

Das Weltreich Roms deutscher Nation
Mit Kaiserkron nun ganz besiegelt,
War der Nunkaiserin der Lohn,
Auch, weil die Ungarn längst gezügelt:

Bei Augsburg auf dem Lechfelde
Hat Otto Eins mit heil´ger Lanze
Und Bischof Ulrich im Schlachtfelde
Verteidigt so das Christenganze.

Als Otto starb, verhindert´ sie
Erbstreitereien unter Söhnen.
Sie wollte Hass und Krieg ja nie,
Daran mussten sie sich gewöhnen.

Als Otto Zwei auch bald verschied,
Regierten zwei ganz große Frauen,
Doch stimmt nicht das Rivalenlied,
Mit dem Odilo reingehauen.

Theophanu und Adelheid,
Die Schwiegertochter, Schwiegermutter,
Waren zum Hoftag stets bereit –
Die Lande standen gut in Butter.

Doch Adelheid zog sich zurück
Und kam ins wärmere Italien.
Sie schrieb Briefe mit weitem Blick
Für Klöster, gegen die Lapalien.

Erst als Thephanu verstarb
Und Otto Drei selbst herrschen konnte,
War sie es, die fürs Geben warb,
Weil sie sich selbst im Geben sonnte.

Gern stiften, Selz und, ja, auch Meißen
Mit Sachsen- und dem Doppelpfennig,
Denn Gott hatte ihnen verheißen:
Viel geben, das heißt: Ja nicht wenig!

Als Vorbild jene hinzuführen
Zum Glauben aus Mildtätigkeit,
Das wollte sie ja selber spüren,
Das war Anliegen – und Freiheit.

Die Mutter aller Könige,
Die Kaiserin der Kaiser,
Gab niemals nur das Wenige,
Wurde zum Gebepreiser.

Ihr Grab ist leider längst verschwunden,
Kaum einer kennt noch ihren Namen.
Heilt denn die Zeit so unsere Wunden,
Ist nicht Vergessen unser Rahmen?

Denn erst die Würde dieser Frauen
Hat Frauen bei uns stark gemacht,
Befreite sie aus ihrem Grau
Und aus des Mittelalters Nacht.

Hätte man sich doch noch erinnert –
Es hätte Hexen nie gegeben,
Denn wo die Nächstenliebe flimmert,
Bleibt Milde, Nähe, Gutes Leben.

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