Dr. Klug, der Wiederholungsdichter (XVII)

[Brigitte]

DR. KLUG, DER WIEDERHOLUNGSDICHTER (XVII)
© Brigitte

Hat man einen Klug gelesen,
hat man alle Klugs gelesen,
er ist Wiederholungsdichter,

ändert bestenfalls den Titel,
setzt dann fort mit viel Bekrittel,
länger werden die Gesichter,

die sich gern an ihm erheitern,
Horizonte zu erweitern.
Dank der Hühner seiner Mam,

auf der Hühnerleiter kletternd,
gackernd dann herunterwetternd,
bleibt sein Name sein Programm.

Nimmt die alten Klug-Gedichte,
mischt sie auf mit Sonnenlichte,
und die präsentiert er dann

neuwertig und weltenwichtig,
immerhin auch zweigesichtig,
wie als Kind, so ist der Mann.

Selbst der größte Kritikaster,
vor den Mund nimmt er kein Pflaster,
meint, die Leser seien dumm,

diese, nicht von Geist Besprühten,
zu verstehen nicht Bemühten,
nähmen ihm zu vieles krumm;

nennt Kollegen Pfützendichter,
spielt sich auf zum Dichterrichter,
ja, so ist Herr Dr. Klug.

Momentan ist er verschwiegen,
wird wohl einfach daran liegen,
er ist mal nicht klug genug.

Stutzt man Flügel dieser Eule
packt er aus die Chemokeule,
um sich seiner zu erbarmen.

In Italiens schönster Therme
macht er Urlaub zwecks der Wärme
und dem Weine, amen, amen.

*