Dr. Klug, der Pseudodichter (XV)

[Brigitte]

DR. KLUG, DER PSEUDODICHTER (XV)
© Brigitte

Dr. Klug, der Pseudodichter,
schrieb der Verse täglich viele
und, wie meistens, sonderbare.

Niemand war darauf erpichter,
wie der Kritiker, der kühle,
und dann gab es Kommentare.

Diese trieben Dr. Klug gleich
auf die sprichwörtliche Palme,
auf der Vorwurfsebene.

Geist besprüht, besonnt und reich,
rezitiert er Pöbel-Psalme.
Der ironisch Webende

fühlt sich blöde angemacht,
klettert auf die Hühnerleiter,
gackernd vor dem Hühnerhaus.

Spiegel wurden ihm gebracht,
dort erblickt er den Begleiter,
und den fordert er heraus,

nennt ihn feindfreundlich Popanz,
einen Nichtsnutz, der nichts kann,
außer Alkohol zu trinken,

tanzt mit ihm Charaktertanz,
fängt mit ihm zu streiten an,
bis sie beide orange blinken.

*