Rauchallergie

[Brigitte]

RAUCHALLERGIE
© Brigitte

Männer, die rauchen, bräuchten einen Schnuller,
an dem sie 24 Stunden nuckeln können,
weil sie immer noch einen extremen Saugreflex haben,
der normalerweise bis zum 7. Lebensjahr erlischt.

Rauchende Sekretärinnen, Schreibkräfte und Sachbearbeiterinnen
kopieren die Bewegungen und die Mimik von Führungskräften beim Rauchen.
Das schaut sehr männlich aus, passt nicht zu einer Frau,
aber sie erhoffen sich unbewusst beruflichen Erfolg.

Ich habe mir abgewöhnt, in Lokale zu gehen,
als seinerzeit dort noch geraucht wurde.
Es gibt zwar schon rauchfreie Lokale,
aber unbewusst stelle ich mir immer noch vor,

dass geraucht wird, es stinkt und ich Atemprobleme bekomme,
husten muss und allergisch mit diversen Symptomen reagiere.
Deshalb gab ich damals die Büroarbeit auf,
weil ich die Kettenraucher nach zehn Jahren nicht mehr aushielt.

Keiner hatte für mich Verständnis, nicht einmal Ärzte.
Sie sagten, ich sei hypersensibel, bilde mir alles ein
und würde ungern arbeiten. Ich hatte Asthma und
Gesicht-, Rücken und Oberarme waren voller Nessel-Ausschlag.

So wie ich nicht mehr arbeiten ging, hörten die Symptome auf,
und vorher hatten weder Medikamente noch Diäten geholfen.
Sicherlich bin ich kein Einzelschicksal, das von fremden Leuten
von Kind an eingenebelt wurde ein halbes Leben lang.

In kein Lokal zu gehen, spart eben so viel Geld,
wie von Geburt an nicht zu rauchen.
Raucher sind zwar die netteren Menschen
und Nichtraucher die schwierigeren,

aber intelligenter sind die Nichtraucher und Nichtraucherinnen,
weil sie durchschaut haben, dass Rauchen krank macht
und sinnlose Geldverschwendung ist,
und man das Geld sinnvoll nachhaltig verwenden kann,

zum Urlaub machen, Haus kaufen oder bauen,
Kindern eine lange Schulausbildung zu bieten
und tausend andere Sachen, die glücklicher machen,
als von früh bis spät an einer Zigarette zu saugen.

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