Mir fehlt der Walther

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Dr. Karg
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Mir fehlt der Walther

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Mir fehlt der Walther

©Hans Hartmut Karg
2016

Er meint, er wär' ein Reimgenie,
Deshalb schreibt er sich auch mit H
Und reist voller Kritikmanie
Stets hinter meinem schönen K.

Mir fehlt der souveräne Walther,
Der Walther von der Vogelweide,
Der nicht sagt: „Hey, du Eselsalter!“,
Weil sittlich er, nicht Kritikheide.

D e r reimt mir, weil er es ja kann,
Denn er ist Glücksfall, geistbeseelt
Seit er des Lusamgärtleins Mann –
Und ihn kennt heut' die ganze Welt.

Bedrohungen nennt er beim Namen,
Versteht die Welt, wie sie stets war
Und schafft für Lyrik so den Rahmen,
Mit dem schon immer Edles war.

Nie hat er Mitdichter verdammt,
Nie einen Mitmenschen beleidigt,
Sich für die Götter doch entflammt,
Hat erdnah auch das Recht verteidigt.

Wie großartig war dieser Mann,
Wie geißelte er Fehlentwicklung,
Weil er das überschauen kann –
Da ist er uns noch heute jung!

Der Kritikwalther sieht nur sich
Und immer viele Konkurrenten,
Nimmt ernst nicht Dich und auch nicht mich,
Man muss sich schon von ihm abwenden.

Mir fehlt der souveräne Walther,
Der Walther von der Vogelweide,
Der mir nicht sagt: „Verschwinde, Alter!“,
Wenn ich mit ihm im Herzen leide.

*
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