DIE MUTMASSLICHE AUFERSTEHUNG

Mystisches, Schmerz, Trauer, Depression, Angst, Abschied, Tod
Antworten
Austria Brigitte
Beiträge: 1300
Registriert: Dienstag 25. April 2017, 07:51
6
Wohnort: Kaernten
Country:
Austria
Austria
Status: Offline

DIE MUTMASSLICHE AUFERSTEHUNG

Ungelesener Beitrag von Austria Brigitte »

Die mutmaßliche Auferstehung

Wenn einer stirbt, geht er nicht fort,
er bleibt ja da an seinem Ort,
er fliegt nicht weg auf einen Stern,
er geht nur heim zu Gott, dem Herrn,
wie man in Bildern denkt und glaubt,
des Lebens dauerhaft beraubt.

Man sagt, dass er in Gottes Land,
gehalten von der Gotteshand,
in Ruhe und in Frieden schläft,
wo man den Toten schlafen lässt,
bis er zu Staub zerfallen ist,
wo man den Namen dann vergisst.

Von dort kommt einer nicht zurück,
verloren ist sein Lebensglück,
von Auferstehung keine Spur,
er liegt nur rum in der Natur
als Humus für das Pflanzengut,
getränkt von kalter Regenflut.

getrocknet von dem Sonnenschein,
vom Wind verweht aufs Feld hinein,
gedüngt mit Jauche und mit Mist.
So sieht man das als Realist.
Was angebaut wird auf dem Feld,
ist das, was Leben aufrecht hält.

Es wird ein Grab mal neu belegt,
von drinnen Erde rausbewegt,
der Tote kommt aus dem Verlies
dann frei ins helle Paradies.
Das ist die Auferstehung wert,
die Religion hat sie verklärt.

© Brigitte
Hayk
Beiträge: 44
Registriert: Montag 3. Mai 2021, 09:36
2
Status: Offline

Ungelesener Beitrag von Hayk »

Hallo Brigitte,
das nenne ich mal eine realistische Beschreibung des Vorgangs "Stirb und werde". Grund genug für mich darüber nachzudenken, was ich tun muss, damit meine Asche zum Dünger für einen Rosenbusch wird, der dann in Deinem Garten blüht.
Mit freundlichem gruß!
Hayk :passt:
Austria Brigitte
Beiträge: 1300
Registriert: Dienstag 25. April 2017, 07:51
6
Wohnort: Kaernten
Country:
Austria
Austria
Status: Offline

Ungelesener Beitrag von Austria Brigitte »

Hallo Hayk,

danke für Dein Lob, und für den Fall, dass Du mir einen Teil Deiner Asche vermachst. Schön von Dir, dann weiß ich ja, was ich damit tun soll.

Mit herzlichem Gruß
Brigitte
Hayk
Beiträge: 44
Registriert: Montag 3. Mai 2021, 09:36
2
Status: Offline

Ungelesener Beitrag von Hayk »

wie der Zufall es will: Heute habe ich einen Bericht gelesen, demzufolge man seine Asche an eine Firma in Holland schicken kann. Die vermischen die dann mit einer Humuserdenmischung und setzen ein Wunschgewächs hinein. Das darf man dann im eigenen Garten verbuddeln und - volia, im nächsten Jahr blüht es am Bäumchen. Das alles kostet 1.500 €. Mal sehen, ob meine Tochter sich von mir überzeugen lässt, immerhin könnte sie dann von mir persönlich gedüngte Williams-Christ-Birnen futtern.
Griß,
Hayk
Austria Brigitte
Beiträge: 1300
Registriert: Dienstag 25. April 2017, 07:51
6
Wohnort: Kaernten
Country:
Austria
Austria
Status: Offline

Ungelesener Beitrag von Austria Brigitte »

Hallo Hayk,

das ist ja eine Überraschung. Da bin ich ja glatt der Zeit etwas voraus gewesen. Du, das ist ein bisschen makaber. Danke für die Mitteilung.

Liebe Grüße,
Brigitte
Hayk
Beiträge: 44
Registriert: Montag 3. Mai 2021, 09:36
2
Status: Offline

Ungelesener Beitrag von Hayk »

Liebe Brigitte,
ach, so makaber finde ich das gar nicht. Ich war oft bei Beerdigungen anwesend (nicht etwa, weil ich nekrophil veranlagt bin, sondern weil ich als Chorsänger in einem Knappengesangverein immer dann antreten musste, wenn ein Bergmann durch einen Arbeitsunfall ums leben kam. Viele der liturgischen Sprüche kann ich heute noch auswendig (und aus Sicht eines Lyrikbesoffenen recht interessant).
Er ruhe in Frieden = xXxxXx (das klingt beruhigend)
Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub = XxxXx XxxXx XxX
Die schöne Story (Herodot) vom Phönix, der sich alle naselang verbrennt, um aus der eigenen Asche wiedergeboren zu werden - das alles lässt doch ein bisschen Freude aufkommen.
Makaber - das ist was anderes. Das ist z.B. die Absicht meiner Tochter, meine Asche in eine Eieruhr zu applizieren, auf dass ich immer schön in Bewegung bleibe.
Oder mein alter Freund Fritz Neubauer, seines Zeichens Pastor in einem mecklenburgischen Dorf, der mir erzählte, kurz vor der Beerdigung der Frau eines Gemeindemitglieds sei der frischgebackene Witwer mit der Frage zu ihm gekommen, ob man seine nunmehr selige Frau auch auf dem Bauch liegend bestatten könne. Fritz fragte natürlich nach, zu welchem Behufe denn solches praktiziert werden solle. Der Witwer; "Das ist nur sicherheitshalber. Wenn die Alte noch mal wach wird, dann gräbt sie in die falsche Richtug,"
Leider ist Fritz vor paar Jahren gestorben. Er hatte noch mehr solcher Sachen drauf.
Liebe Grüße!
Hayk
Austria Brigitte
Beiträge: 1300
Registriert: Dienstag 25. April 2017, 07:51
6
Wohnort: Kaernten
Country:
Austria
Austria
Status: Offline

Ungelesener Beitrag von Austria Brigitte »

Lieber Hayk,

die Birnenfrucht, die aus der Asche eines Verstorbenen wächst, würde ich nicht essen wollen, das fände ich makaber. Das mit der Eieruhr finde ich eine originelle Strafe für meine Nachbarn. Der Tipp, mit dem Bauche nach unten zu begraben, ist dafür ebenso brauchbar. Danke für die netten Episoden.

Herzlich grüßt
Brigitte
Hayk
Beiträge: 44
Registriert: Montag 3. Mai 2021, 09:36
2
Status: Offline

Ungelesener Beitrag von Hayk »

Liebe Brigitte,
die Idee mit dem Birnbäumchen, vorausgesetzt, es ist eine Williams-Christ-Birne, gewinnt sich Deine Zustimmung, wenn Du das Gedicht – "Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland" - jetzt mit anderen Augen liest.
Liebe grüße!
Hayk
Antworten

Maak een account aan of log in om deel te nemen aan de discussie

Je moet lid zijn om een ​​reactie te kunnen plaatsen

Maak een account aan

Geen lid? Registreer om lid te worden van onze community
Leden kunnen hun eigen onderwerpen starten en zich abonneren op onderwerpen
Het is gratis en duurt maar een minuut

Registrieren

Log in