Geist im Zimmer

Lyrik, Prosa, Interpretation, Beipacktext.
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Nestor Carigno
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Geist im Zimmer

Ungelesener Beitrag von Nestor Carigno »

Geist im Zimmer

Ich sitzte im Toten Winkel
hinter mir knarrt der Boden
ich drehe mich um
und erschaudere.

Ich sage:
"Hallo, Geist im Zimmer,
na Du bist aber ganz schön schwer,
dass der Boden so knarrt,
obwohl Du nicht einmal
einen Körper hast."

Lesend und schreibend
vergeht die Zeit weiter.
Diesmal macht es ein Geräusch
als ob ein riesiger Lappen
auf dem Pakettboden aufschlägt.

Also drehe ich mich wieder um,
und erschauere erneut.
Ich schaue in das leere Zimmer
und mein Körper sagt mir,
dass da jemand ist,
den ich nicht sehen kann.

Also, fange ich von neuem an:
"Na, wenn Du so schwer bist
und so unbehäbig, dass Dir
beim Rumfliegen hier
irgendein körperloses Körperteil
auf den Boden schlägt,
dann frage ich mich,
was Dich so gut ernährt -
hoffentlich nicht ich...

Dieses Knarren und Flapsen
passiert noch ein paar Mal,
jetzt ist es schon länger ruhig.
Wahrscheinlich wurde ihm langweilig.
Oder er wartet auf bessere Zeiten.

Ich frage mich gerade,
ob mehrere und verschiedenartige Geister
bei mir zu Besuch kommen -
da knackst es hinter meiner linken Schulter
in Richtung Bett.
Umdrehen, schaudern.

Das Schaudern kann ich nicht beeinflussen,
das macht mein Körper eigenständig.

Hab mal wo gelesen,
es gibt Geister,
die sich von der Energie
menschlicher Emotionen ernähren.

Eigentlich wollte ich über einen Traum schreiben.
Ein kleiner Hund, der sich liebevoll
an mich schmiegt, während ich schlafe...[/b]
Austria Brigitte
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Austria
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Ungelesener Beitrag von Austria Brigitte »

Guten Tag,

Herr Nestor, das war bei mir genauso.

Also echt, das könnten meine Worte sein, wenn ich sie nur geschrieben hätte. Ich war so sprachlos, dass ich sie nicht einmal zur Verfügung hatte, um sie hinzuschreiben.

Bis ich alles durchschaut hatte, war ich im echten Leben ausgeplündert und ausgeraubt, beklaut, bestohlen und noch vergiftet von den Nachbarn. Betäubungsmittel haben sie mir in Getränke getan, die Flaschen geöffnet und in Gläser, die mit Getränken in der Küche standen.

Ich habe immer nur das Knarren und Türen zuschlagen und Schlüssel sperren gehört und wenn ich nachschaute, war da nichts, außer immer mehr Chaos.

Ich sah aber die Kerle im Garten laufen, mit Stirnlampen und Perücken. Das wohl, aber auch nicht immer.

Du sprichst aus meiner Seele und aus meinem Herzen. Danke für die Worte.

Schöne Grüße
Brigitte
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