Aufwiedersehn

Lyrik, Prosa, Interpretation, Beipacktext.
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Gernot
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Aufwiedersehn

Ungelesener Beitrag von Gernot »

Und wieder ist jemand gegangen,
gegangen ohne Aufwiedersehn zu sagen.
Sie sagen nie Aufwiedersehn
bevor sie gehn.

Ihre Augen nun zu,
ihr Atmen für immer verstummt.
Sie sterben ohne es
dir vorher zu sagen.

Was bleibt, ist nur
in deinem Augen zu.
Ihre Nähe du sehnst,
ihre Worte nur mehr
klein in einem Deinen sind.

Grausame Beklommenheit,
schleichende Angst in skurriler Erbärmlichkeit.
Betroffene Leidenschaft,
verächtliche Lebenswut in Trümmerhaufens Freudenschrei.
Mörderische Qual,
belastende Stille, klangloses Sein.

Schmerzende Müdigkeit,
jagende Gier , geblendete Verdammnis.
Betrunkene Sucht,
brechende Seele im Spiel der Lust.
Wandelnde Schatten,
ruhende Augen, schlafendes Wort.

Warum sagen sie nie,
Aufwiedersehn.
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