Bei der Tafel

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Dr. Karg
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Bei der Tafel

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Bei der Tafel

©Hans Hartmut Karg
2015

Bei der Tafel alles superfrisch –
Keine Haltbarkeit ist abgelaufen.
Alles schön geordnet auf dem Tisch,
Niemand müsste sich die Haare raufen.

Für zwei Euro eine Zweitagsmahlzeit:
Die erhalten jene, die da kommen.
Zum Geben sind die Tafeln gern bereit,
Von Spendern hat man vieles abbekommen.

Doch gibt es auch hier schlimme Kritikaster,
Denen Gespendetes so niemals recht.
Selbst wenn man ihnen brächte Alabaster –
Sie reden generell doch alles schlecht.

So wandern Brote in die Biogasanlagen,
Das Gute, es verkommt ganz zum Zerbröseln,
Denn wo die Kritiker sich auch noch dreist beklagen,
Findet sich Arroganz ein bei den dümmsten Schnöseln.

Nun werden die Orangen kiloweise weggeschmissen,
Die man doch hätte auch auspressen können.
Der Teufel hat Schandmäuler aufgerissen,
Wo Menschen sich an Nahrungsrettung nicht gewöhnen.

Die Menschheit frevelt auch am Gossenrand,
Weil sie den Mutwillen leider nicht zähmt.
Die Politik bleibt dabei sehr entspannt,
Weil Nichtstun die Kontrolle ewig lähmt.

Den Maulaffen verbietet man ja nicht,
Dass sie wenigstens ihren Schnabel halten.
Und kein Gewählter bietet sein Gesicht
Dort, wo die Ehrenamtlichen den Frevel nur verwalten.

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