Regentropfen

Naturgedichte, Dinggedichte, Umweltzerstörung und angedichtete Natur, Jahreszeiten, Landschaften
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Dr. Karg
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Regentropfen

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Regentropfen

©Hans Hartmut Karg
2016

Wären diese Tropfen nur graue Lichter,
Würde es heute am Himmel nicht blitzen,
Wenn viele Leute ihre Kappen und Mützen
Noch zögen sehr tief in ihre Gesichter.

Auch gut beschirmt ging mancher noch leise
So zwischen den grünenden Pflanzen dahin,
Wo aufatmend und mit viel Lebenssinn
Das Buschwerk erwacht zur Frühlingsreise.

Sehr langsam ging der Regen nieder,
Die Tropfen feuchteten Stadt und Land:
Dies war des Wachstums Unterpfand,
Damit die Sonne heute leuchtet wieder.

Und alles atmet die frische Luft,
Vögel finden nun reichlich Nahrung.
Der Flieder verbreitet betörenden Duft
Und das Wasser bleibt Lebensbewahrung.

Ohne die gestrigen Regentropfen
Wäre alles Leben heut' viel zu heiß.
So aber wachsen selbst Tabak und Hopfen –
Und der Jasminstrauch blüht endlich herrlich weiß.

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