Die liebenswerte Kraeuterfee - Maerchen
-
- Beiträge: 1304
- Registriert: Dienstag 25. April 2017, 07:51
- 7
- Wohnort: Kaernten
- Country:
Austria - Status: Offline
Die liebenswerte Kraeuterfee - Maerchen
[face=Comic Sans MS][center]
DIE LIEBENSWERTE KRÄUTERFEE - MÄRCHEN
© Brigitte
Die liebenswerte Kräuterfee Amanda
hatte schöne Kleider an in Braun und Grün,
man sah sie oft daheim in der Veranda
Kräuter trocknen, wenn die Sonne schien.
Am frühen Morgen ging sie in die Wälder
und suchte Pilze, Beeren und auch Zapfen,
mittags ging sie Kräuter sammeln auf die Felder,
bei Regen backte sie die Mäusekrapfen,
eine leckere Mehlspeise aus Germteig,
im heißen Fett knusprig herausgebacken,
warm serviert, mit Staubzucker bestreut,
beim Essen hörte man die Mäuse knacken.
Amanda machte dazu gerne ein Kompott
aus Birnen, Äpfeln oder Pflaumenmus,
sie grüßte alle freundlich mit „Grüß Gott“,
höflich erwiderte man ihren Gruß.
Kamen hungrige Menschen zu Amanda,
stellte sie gebackene Mäuse auf den Tisch,
sie zeigte ihnen ihren schönen Oleander,
und ihr reichhaltiges Kräutergemisch.
Ihr tizianrotes Haar trug sie geflochten,
manchmal trug sie ihre Locken offen,
die in der Sonne seidig glänzen mochten,
sie wollte auf ein langes Leben hoffen.
Amanda wohnte lange nicht mehr hier,
man ahnte nicht, was da geschah,
leer stand seither das alte Haus von ihr,
und die Veranda, die so idyllisch war.
Den Leuten der Umgebung fehlte sie,
Betroffenheit löste ihr Fortsein aus,
wo anders hin wollte Amanda nie,
unvergessen blieb ihr Mäuseschmaus.
Sie wurde in ein Altenheim gefahren,
in einer Nacht-und-Nebel-Aktion,
dort verstarb sie dann mit 72 Jahren,
das war die reinste Spekulation.
Sie warteten noch lange auf Amanda,
und hofften sehr auf eine Wiederkehr,
vertrocknet war der schöne Oleander,
in der Veranda blühte er nicht mehr.
Man suchte nach dem Grab am Friedhofe,
eine Krähe saß auf einem immerzu,
man legte Blumen nieder auf dem Moose.
Fand dort Amanda ihre letzte Ruh?
Die Krähen waren oft ihre Begleiter,
sie wanderten mit ihr und krähten wild,
bewachten sie und auch Amandas Kräuter,
kann sein, dass eine Krähe Totenwache hielt.
*
[/center][/face]
DIE LIEBENSWERTE KRÄUTERFEE - MÄRCHEN
© Brigitte
Die liebenswerte Kräuterfee Amanda
hatte schöne Kleider an in Braun und Grün,
man sah sie oft daheim in der Veranda
Kräuter trocknen, wenn die Sonne schien.
Am frühen Morgen ging sie in die Wälder
und suchte Pilze, Beeren und auch Zapfen,
mittags ging sie Kräuter sammeln auf die Felder,
bei Regen backte sie die Mäusekrapfen,
eine leckere Mehlspeise aus Germteig,
im heißen Fett knusprig herausgebacken,
warm serviert, mit Staubzucker bestreut,
beim Essen hörte man die Mäuse knacken.
Amanda machte dazu gerne ein Kompott
aus Birnen, Äpfeln oder Pflaumenmus,
sie grüßte alle freundlich mit „Grüß Gott“,
höflich erwiderte man ihren Gruß.
Kamen hungrige Menschen zu Amanda,
stellte sie gebackene Mäuse auf den Tisch,
sie zeigte ihnen ihren schönen Oleander,
und ihr reichhaltiges Kräutergemisch.
Ihr tizianrotes Haar trug sie geflochten,
manchmal trug sie ihre Locken offen,
die in der Sonne seidig glänzen mochten,
sie wollte auf ein langes Leben hoffen.
Amanda wohnte lange nicht mehr hier,
man ahnte nicht, was da geschah,
leer stand seither das alte Haus von ihr,
und die Veranda, die so idyllisch war.
Den Leuten der Umgebung fehlte sie,
Betroffenheit löste ihr Fortsein aus,
wo anders hin wollte Amanda nie,
unvergessen blieb ihr Mäuseschmaus.
Sie wurde in ein Altenheim gefahren,
in einer Nacht-und-Nebel-Aktion,
dort verstarb sie dann mit 72 Jahren,
das war die reinste Spekulation.
Sie warteten noch lange auf Amanda,
und hofften sehr auf eine Wiederkehr,
vertrocknet war der schöne Oleander,
in der Veranda blühte er nicht mehr.
Man suchte nach dem Grab am Friedhofe,
eine Krähe saß auf einem immerzu,
man legte Blumen nieder auf dem Moose.
Fand dort Amanda ihre letzte Ruh?
Die Krähen waren oft ihre Begleiter,
sie wanderten mit ihr und krähten wild,
bewachten sie und auch Amandas Kräuter,
kann sein, dass eine Krähe Totenwache hielt.
*
[/center][/face]