Mordshilfe

Mystisches, Schmerz, Trauer, Depression, Angst, Abschied, Tod
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Ukraine Ralfelinchen
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Registriert: Mittwoch 1. November 2017, 16:31
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Mordshilfe

Ungelesener Beitrag von Ukraine Ralfelinchen »

Mordshilfe

Ich lieg hier nun seit fast 6 Wochen
na ja – nicht ganz - doch "fast erstochen".
Ein Mann im dunklen Hof – ein Strolch
war hinter mir mit einem Dolch.

Stieß mir den Stahl zwölf vierzehn mal,
in Bauch und Brust und Muttermal.
Mein Glück - nun lacht der große Rest:
Ich kam von einem Ritterfest.

Ich denk solch Spaß ist euch nicht fremd:
Man trägt dabei ein Kettenhemd.
So stach der Typ - ich sags schon mal,
erfolgreich nur ins Muttermal.

Ich hatte auch mein Schwert dabei
und ja - mir wars nicht Einerlei.
Damit der Wichser etwas leidet,
hab ich ihn flugs mal ausgeweidet.

Im Nebenhof wird betoniert,
so hab ich mich auch nicht geniert,
verpackt' in Hofer-Bags den Gent
und schon ruht er im Fundament.

Ne Nacht zu früh – Brimborium,
bin ich ins Sanatorium.
Und nun es kommt ein wenig besser:
Mein bester Freund ist dort Professor.

Ich war erkrankt an Morbus Kron,
und weil ich meine Gattin schohn,
ham' er und ich den Weg gewählt,
und ihr vom Mordversuch erzählt.

Am Bett mit tränennassen Augen,
(die sich an meinen Nachlass saugen),
sass blass sie da im Sorgen-Wimmer
und hatte sicher keinen Schimmer:

Nach Dolchstich 10 – raunte die Sau:
"Das issn Gruß von deiner Frau!".
Nun trinkt sie matt von meiner Schale,
Red Bull mit Pentobarbitale.

Mir scheint es flieht ihr Wangenrot,
in fünf Minuten ist sie tot.
Mein Freund er ist - wie ich - verdorben:
schrieb das Attest: Im Schock gestorben.

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