Gewisse Einsamkeit

Mystisches, Schmerz, Trauer, Depression, Angst, Abschied, Tod
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Anaximandala
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Registriert: Sonntag 27. Februar 2022, 16:08
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Gewisse Einsamkeit

Ungelesener Beitrag von Anaximandala »

(I) Es gibt so eine Einsamkeit
die mich von Zeit zu Zeit erhebt
die sich dann löst und mich befreit,
in meinem Herzen freudig bebt.

(II) Zumindest, seh ich's buchstäblich,
im Sinnbild bin ich ganz allein,
die Trillerpfeife meldet sich
und hüllt mich tief ins Dunkel ein.

(I) Die Nacht verfeiert, Zeit steht still
ich sitze wach, ganz hart und kalt,
im Schädel dröhnen zwei Promill,
die Nebelwand erreicht mich bald.

(II) Es hält mein Herz, was es nicht kann,
so dass es mich nach unten zieht,
was ich als meinen Halt ersann
scheint greifbar, während es mir flieht.

(I) Ich sehne mich nach meinem Bett,
nach Decken, Kissen, allerlei,
doch ehrlich finde ich's hier nett,
ich fröstel zwar, doch fühl mich frei.

(II) Ich könnt loslassen die Gestalt
der Wind, er trüge fort mein Glück...
dann schreit mein Herz kraft der Gewalt...
drei Schritte vor und vier zurück...

(I) Ich wäre schon ganz gern zu Haus,
doch and'rerseits, ich bin es schon
und harre hier am Bahnsteig aus
ganz frei in der Resignation.

(II) Am liebsten ließe ich es geh'n
doch weiter bleibt mein Herz gebannt
ja mag der Geist auch Meere seh'n,
sein Sehen löscht kein Herz in Brand.

(I) Das eine find ich ungesucht
und lieb das schwere Nebelkleid.
(II) Das and're bleibt von mir verflucht
bis es gelöst vom Lauf der Zeit.

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