Auch die schwärzeste Buntheit ist eine Farbe

Als mir die Kälte mehr als die Wärme gefiel,
da war ich in einen Engel verliebt.
Doch je länger ich in diesem Frostzustand
gefangen war, desto grauer erstrahlte das Eis,
in dem ich eingeschlossen war.

Selbst das Licht, das eigentlich für Hoffnung stand,
verschwand und verschmolz mit zunehmender Schwärze.
Sodass ich den Eindruck bekam, dass mir dieser
Engel schaden wollte.
Durch das fehlende Licht hielt ich den Engel für
einen Teufel.
Doch jetzt verstehe ich, wie falsch ich zu diesem
Zeitpunkt lag.

Auch wenn ich aus einem Engel einen Teufel gemacht
habe, verstehe ich heute, dass auch die schwärzeste Buntheit
eine Farbe ist und, dass sich das Licht der Blickweise
vom Gemütszustand abhängt.

Berlin-Biesdorf-Süd;
25.02.2024