Theodor Däubler (1876 - 1934)

Gedichte vergangener Tage. Beispielhafte Gedichte und Lieblingsgedichte
Antworten
Benutzeravatar
juergen h.
Beiträge: 1254
Registriert: Freitag 5. Januar 2007, 02:00
17
Wohnort: Tirol
Status: Offline

Theodor Däubler (1876 - 1934)

Ungelesener Beitrag von juergen h. »

Winter

Geduldig ist der Wald,
Behutsamer der Schnee,
Am einsamsten das Reh.
Ich rufe. Was erschallt?
Der Widerhall macht Schritte.
Er kehrt zurück zu seinem Weh,
Das kommt heran wie leise Tritte.
Er findet mich in meiner Mitte.
Warum hab ich den Wald gestört?
Vom Schnee ward nichts gehört.
Hat sich das Reh gescheut?
Wie mich das Rufen reut.

~*~

Dämmerung

Am Himmel steht der erste Stern,
Die Wesen wähnen Gott den Herrn,
Und Boote laufen sprachlos aus,
Ein Licht erscheint bei mir zu Haus.

Die Wogen steigen weiß empor,
Es kommt mir alles heilig vor.
Was zieht in mich bedeutsam ein?
Du sollst nicht immer traurig sein.

Dieses Thema hat 1 Kommentar

Du musst registriert sein um alle Kommentare zu lesen.


Registrieren Anmelden
 
Antworten