Das Heisenbergphänomen

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Dr. Karg
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Das Heisenbergphänomen

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Das Heisenbergphänomen

©Hans Hartmut Karg
2014

Und wären Tag und Nacht die Himmel offen,
So könnte doch kein Tauglicher das überwinden,
Wo Unschärfe lässt Schärfe blind erhoffen
Und Mauerwerke sich an Steingebilde binden.

Wie soll die Welt stabiler lachen,
Wenn sie durch Weinen leider instabiler?
Wie soll sie denn verbessern alle Sprachen,
Wenn täglich sie entwickelt sich nur infantiler?

Wer seinen Ort genau benennt, ersehnt,
Der wird die Zeit nie ganz begreifen,
Bleibt provinziell am Kaufhaus angelehnt
Und wird nur in den Käffern spärlich reifen.

Wer seine Zeit genau erkennt und liebt,
Der wird am Ende keinen Ort exakt erkennen,
Mit dem die Weltweite den Geist anschiebt,
Damit wir Überlebensweisheit kennen.

So schwanken wir denn zwischen Ort und Zeit,
Bewegen uns zum Punkt – oder zu Sternen
Und sind leider im Spielzwang zu bereit,
Die ernste Lage mit Scheinheilen zu entkernen.

*

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